Die Herstellung von einer prismatischen Wickelzelle (PHEV-1-Zellen gemäß DIN-Standard) pro Minute mit serientauglichen Prozessen war eines der Ziele des Projektes „Forschungsplattform für die industrielle Produktion von Lithium-Ionen-Zellen (FPL)“ am ZSW in Ulm.
Seit Januar dieses Jahres werden aus diesem Grund im Rahmen eines ersten Industrieprojektes, zusammen mit neun Industriepartnern, die Prozessschritte zur Herstellung von PHEV-1-Zellen qualifiziert und der sogenannte Referenzprozess definiert. Mittlerweile wurden bereits mehrere hundert Kilogramm Aktivmaterial verarbeitet, viele Kilometer Elektrodenband produziert und mehr als tausend Jelly Rolls hergestellt. Die Schritte Zell-Assemblierung und -Formierung stehen auch kurz vor dem Abschluss. Derzeit werden noch die letzten „Bugs“ aus der Steuerungs-Software eliminiert und dann steht der Referenzprozess.
Die dabei gewonnenen Erfahrungen des ZSW-Teams im Umgang mit den Produktionsanlagen und die Parameter des Referenzprozesses bilden eine stabile Basis für die nächsten, in Kürze anlaufenden Projekte mit Partnern aus der Industrie. Dazu gehört beispielsweise die Adaption der Prozesse auf fortschrittliche (sogenannter „Generation 3“) Materialien und die weitere Optimierung der Herstellverfahren.
In Kürze startet Verbundprojekt GIGA-LiB
Darüber hinaus startet in Kürze ein durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit fünf Millionen Euro gefördertes Verbundprojekt GIGA-LIB. Im Vorhaben wird ein Konsortium aus den Unternehmen Manz AG, M+W Germany GmbH, ThyssenKrupp System Engineering GmbH unter der Federführung der VARTA Microbattery GmbH gemeinsam mit dem ZSW in den kommenden zwei Jahren Fertigungsmethoden für eine modular aufgebaute, industrielle Produktion von Lithium-Ionen-Zellen für Elektrofahrzeuge erforschen. Mit GIGA-LIB sollen die mit der FPL gewonnenen Erfahrungen ausgebaut sowie der Transfer in die industrielle Anwendung realisiert werden. Außerdem soll durch das Projekt der Aufbau einer Batteriezellproduktion in Deutschland in den kommenden Jahren adressiert werden.
Das ZSW freut sich auf auch weitere gemeinsame Forschungsprojekte mit allen interessierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette
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