Die 25 Forschungsgruppenleiter - ZSW-seits durch Dr. Margret Wohlfahrt-Mehrens, kommisarische Leiterin Batterieforschung, vertreten - und weitere Verantwortliche des neuen Exzellenzclusters, das den Namen POLiS (Post Lithium Storage) trägt, fanden sich am HIU ein um in der Hauptversammlung die Weichen für einen schnellen und erfolgreichen Start der Forschungsarbeit zu stellen. Prof. Joachim Ankerhold, Vizepräsident der Universität Ulm, betonte in seinem Grußwort, wie gut sich die beiden Standorte Ulm und Karlsruhe in ihren Spezialisierungen in der Batterieforschung ergänzen und hob als ersten erfolgreichen Beleg das HIU hervor. Prof. Maximilian Fichtner, der zum Sprecher des Exzellenzclusters gewählt wurde, erinnerte daran, dass von insgesamt fünf Anträgen aus der Batterieforschung für ein Exzellenzcluster lediglich der POLiS-Antrag die ersten Bewerbungsrunde überstand. Aufgrund der Vielzahl an Forschungsgruppen und neuen Projekten beziehen die Mitarbeiter des Clusters ab März eine neues Forschungsgebäude auf dem Campus der Universität Ulm.
Die Forschung des Clusters konzentriert sich auf sogenannte Post-Lithium Batterien, also Batterien die komplett ohne Lithium auskommen. Ein Grund dafür ist, dass bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien die maximale Speicherkapazität nahezu erreicht ist. Andererseits birgt die Gewinnung der Bestandteile - wie Kobalt, Graphit und Lithium - politische, ökologische und wirtschaftliche Risiken. Ressourcenknappheit und die unsichere politische Situation einiger Länder mit großen Vorkommen könnten zu Versorgungsengpässen führen. Auch die Gewinnung von z.B. Kobalt ist in vielen Fällen mit hohen Umweltauswirkungen verbunden. Um Fortschritte in der Leistungsfähigkeit zu erzielen und Batterien nachhaltiger zu machen, muss die Entwicklung neuer, alternativer Speichermaterialien und Konzepte vorangetrieben werden. Die Elektrochemiker, Materialwissenschaftler und Modellierer des Clusters untersuchen als alternative Ladungsträgern Natrium, Magnesium oder Aluminium. Ziel ist es, die gesamte Entwicklungskette einer Batterie, von der Grundlagenforschung am Material bis zum Technologietransfer, abzudecken.
Ende September letzten Jahres hatte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, den gemeinsamen Antrag für ein Exzellenzcluster des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Ulm, zusammen mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Universität Gießen für bewilligt erklärt.