Aus dem diesjährigen Wettbewerb "Leitstern Energieeffizienz" ist der Landkreis Böblingen als Sieger hervorgegangen, nachdem er im vorigen Jahr den dritten Platz belegt hatte. Zweiter wurde 2015 erneut der Rems-Murr-Kreis, Dritter der Zollernalbkreis.
Beigetragen zu mehr Energieeffizienz haben in den Sieger-Kreisen beipsielsweise CO2-sparende KWK-Anlagen, LED-Straßenlampen, effiziente Schwimmbadpumpen sowie die Nutzung von Pedelecs und E-Autos im Fuhrpark. Auch die Beratung von Gewerbe, Handel und Privathaushalten wurde als erfolgreiche Effizienzmaßnahmen bewertet.
Der baden-württembergische Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller betonte in seiner Rede bei der Verleihung des Leitsterns: „Dass Landkreise und Städte im Bereich Energieeffizienz viel leisten können, war mir durchaus bewusst. Dass aber bereits so viele gute Aktivitäten laufen, ist beeindruckend. Die guten Beispiele und das gute Vorbild, davon bin ich überzeugt, wirken in die Bevölkerung, die Gemeinden und die Wirtschaft hinein.“
Zur Bewertung der Maßnahmen und Aktivitäten in den Landkreisen hat das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Auftrag des Umweltministeriums einen Kriterienkatalog entwickelt. Die Indikatoren der Stuttgarter Wissenschaftler berücksichtigen die uneinheitlichen Strukturen der Stadt- und Landkreise und ermöglichen so einen landesweiten Vergleich. Unter anderem flossen Daten zum Energieverbrauch der kreiseigenen Liegenschaften, Effizienzmaßnahmen sowie Beratungs- und Informationsangebote mit in das Ergebnis ein. Zusätzlich wurden kreisscharf Statistiken zum Energieverbrauch verschiedener Sektoren ausgewertet und untersucht, wie viele öffentliche Förderprogramme die Kreise nutzen.
"Um mit einer effizienteren Nutzung von Strom und Wärme die Energiewende voranzubringen, bedarf es großer Anstrengungen aller Akteure in Deutschland“, sagte Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW. „Die Kreise Baden-Württembergs und ihre Bürger haben bereits eindrucksvoll gezeigt, dass jeder Einzelne einen wichtigen Beitrag zur mehr Energieeffizienz leisten kann.“
Neben den Kreisen auf den ersten drei Plätzen wurde auch der Landkreis Tuttlingen ausgezeichnet: als bester Aufsteiger. Sonderpreise gingen an die Stadt Karlsruhe für effiziente Stromnutzung, die Stadt Heidelberg für Vernetzung und Kommunikation sowie der Rems-Murr-Kreis in der Kategrorie Fuhrpark/Mobilität.
Der "Leitstern Energieeffizienz" geht 2016 in die nächste Runde und wird nach den Aspekten Wärme (2014) sowie Wärme und Strom (2015) um die Mobilität erweitert.