Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat Prof. Dr. Markus Hölzle zum neuen Vorstandsmitglied berufen. Der 54-Jährige leitet seit 1. Oktober 2020 den Geschäftsbereich „Elektrochemische Energietechnologien“ am Standort Ulm. Zuvor hat er die globale Produktentwicklung für Batteriematerialien bei BASF verantwortet. Mit der Position ist eine Professur für Elektrochemische Energiespeicherung und Energiewandlung an der Universität Ulm verbunden. Das ZSW betreibt in Ulm angewandte Forschung zu Batterien und Brennstoffzellen. Diesen Technologien fällt eine Schlüsselrolle in einer klimafreundlichen, treibhausgasneutralen Wirtschaft zu.
Markus Hölzle blickt auf eine 25-jährige Laufbahn in der chemischen Industrie zurück. Dort befasste er sich schwerpunktmäßig mit Batteriematerialien, Komponenten für Brennstoffzellensysteme und Katalysatoren. Hölzle tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Werner Tillmetz an, der nach 14 Jahren Vorstandstätigkeit vor zwei Jahren in den Ruhestand ging. In der Zwischenzeit leiteten Dr. Margret Wohlfahrt-Mehrens und Dr. Ludwig Jörissen kommissarisch die Geschäfte des ZSW am Standort Ulm.
„Wir freuen uns, einen ausgewiesenen Fachmann mit langjähriger Erfahrung in der Batterie- und Brennstoffzellenbranche gewonnen zu haben“, sagt Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführender ZSW-Vorstand. „Insbesondere mit seiner industriellen Expertise wird das ZSW den Technologietransfer von der Forschung in die Wirtschaft weiter vorantreiben können.“
Hölzle kehrt an Studienort zurück
Der erste Arbeitstag von Markus Hölzle in Ulm war für ihn zugleich auch eine Reise zurück in die Vergangenheit. Hölzle studierte einst in der Münsterstadt Chemie und wurde dort 1996 in Elektrochemie promoviert. Dazwischen lagen viele Jahre bei BASF in Ludwigshafen, Houston (USA) und Tokio (Japan). Beim Ludwigshafener Chemiekonzern begann er direkt nach der Promotion und verantwortete zuletzt seit 2016 die weltweite Produktentwicklung von Batteriematerialien. Hölzle ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter.
Mit der Übernahme des Geschäftsbereichs Elektrochemische Energietechnologien am ZSW in Ulm ist auch eine W3-Professur für Elektrochemische Energiespeicherung und Energiewandlung an der Uni Ulm verbunden. Das ZSW pflegt enge Kooperationen mit der Universität Ulm und dem Helmholtz-Zentrum Ulm (HIU). Außerdem ist es Mitglied im Exzellenzcluster POLiS sowie eines der Gründungsmitglieder bei CELEST, eine der weltweit größten Forschungsplattformen zur Energiespeicherung. Ulm mit seinen mehr als vierhundert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf dem Gebiet elektrochemischer Energietechnologien zählt weltweit zu den größten Zentren dieser Art.
"Batterien, Brennstoffzellen und Wasserstoff sind Eckpfeiler einer treibhausgasneutralen Gesellschaft und werden das Energiesystem in den nächsten Jahren nachhaltig verändern. Aber nur wenn diese Technologien ausgereift und wirtschaftlich erschwinglich werden, kann die Energiewende gelingen“, betont Markus Hölzle. „Mit unserem Forschungs-Know-how erarbeiten wir neue technische Lösungen und führen sie gemeinsam mit Partnern aus der Industrie zur Marktreife. Ich freue mich sehr auf diese neuen Herausforderungen, die ich zusammen mit einem exzellenten Team von erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerne annehme.“
ZSW forscht an nachhaltigen Energietechnologien
Am ZSW-Standort Ulm betreiben rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewandte Forschung und Entwicklung zu neuen Energietechnologien. Bei Batterien und Superkondensatoren beschäftigen sie sich mit der Entwicklung von neuen Materialien, Batteriesystemen sowie Produktionstechnologien. Zudem führen sie umfangreiche Batteriesicherheitstests durch. Im Bereich Brennstoffzellen und Wasserstoff erforschen und entwickeln sie Brennstoffzellensysteme und deren Komponenten sowie die notwendige Produktionstechnologie. 85 Prozent der Aktivitäten sind drittmittelfinanziert.
Über das ZSW
Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) gehört zu den führenden Instituten für angewandte Forschung auf den Gebieten Photovoltaik, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. An den drei ZSW-Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind derzeit rund 280 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker beschäftigt. Hinzu kommen 100 wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte.
Das ZSW ist Mitglied der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW), einem Zusammenschluss von 13 außeruniversitären, wirtschaftsnahen Forschungsinstituten.