Mit einer Auftaktveranstaltung im Beisein von Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka startete heute das Großprojekt „Power-to-X“ als eines von vier zur Förderung ausgewählten „Kopernikus-Projekten für die Energiewende“. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) zählt zu den Partnern im Konsortium. Die RWTH Aachen, das Forschungszentrum Jülich und die DECHEMA koordinieren das Projekt, das sich mit der Speicherung und Nutzung von elektrischer Energie aus erneuerbaren Energiequellen durch Umwandlung in stoffliche Energieträger und chemische Produkte befasst. Innerhalb von 10 Jahren sollen neue technologische Entwicklungen bis zur industriellen Reife gebracht werden.
„Die Kopernikus-Projekte erschließen ein großes Potenzial. Neue Speicher- und Nutzungstechnologien sind Grundpfeiler eines Energiesystems, das auf Erneuerbaren Energien basiert“, erklärte Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), die im Forschungszentrum Jülich zu den Gästen aus Industrie, Wissenschaft und Politik sprach. „Es ist wichtig, dass sowohl die Wissenschaft als auch Industrievertreter, die Gesellschaft und die Politik bei der Energiewende an einem Strang ziehen.“ Das BMBF fördert Power-to-X (P2X) in der ersten von insgesamt drei geplanten Entwicklungsphasen mit 30 Millionen Euro.
Mit P2X -Technologien wird zunächst Strom aus erneuerbaren Quellen elektrochemisch in stoffliche Ressourcen wie Wasserstoff, Kohlenstoffmonoxid und Synthesegas umgewandelt. Diese stofflichen Ressourcen müssen anschließend effizient gespeichert und verteilt und in Endprodukte wie Brenn- und Treibstoffe, Chemieprodukte oder Kunststoffe umgewandelt werden. Dafür bedarf es innovativer Lösungen, die im Projekt zu ökologisch und ökonomisch vorteilhaften, sowie gesellschaftlich akzeptierten Prozessen entwickelt werden sollen. Diese Technologieentwicklungen werden einen zentralen Beitrag zur Energiewende darstellen.
Insgesamt sind 17 Forschungseinrichtungen, 26 Industrieunternehmen sowie drei zivilgesellschaftliche Organisationen an dem Projekt P2X beteiligt. Zusätzlich zur Förderung durch das BMBF bringen Industriepartner Forschungsleistungen im Umfang von weiteren 8,3 Millionen Euro ein. Mit P2X soll ein Forschungsverbund aufgebaut werden, der bestehende Großprojekte und vorhandene Infrastrukturen mit einbezieht und Schnittstellen zur Industrie ausbaut.
Das ZSW ist als Partner im Forschungsverbund STRise auch maßgeblich an "ENavi" beteiligt, ein Kopernikus-Projekt aus dem Themenfeld Systemintegration.
Das BMBF stellt für alle vier Kopernikus-Projekte bis 2025 insgesamt rund 400 Millionen Euro bereit.
Weitere Informationen zu den Kopernikus-Projekten finden Sie auf der Internetseite des BMBF