Das zum Jahresende 2015 erfolgreich abgeschlossene Projekt komDRIVE befasste sich mit dem Elektrifizierungspotenzial kommerzieller Kraftfahrzeugflotten im Wirtschaftsverkehr. Das Vorhaben ging der zentralen Frage nach, unter welchen Bedingungen der Einsatz von Elektrofahrzeugen im Güternahverkehr technisch, ökologisch und ökonomisch vorteilhaft ist und welche Synergien sich zur Stromwirtschaft erzielen lassen.
Durch die Steuerung der Ladezeiten und -leistungen und ggf. durch Rückspeisung können Fahrzeugbatterien positive und negative Leistung für das Netz bereitstellen. Durch die Netzkopplung der Elektrofahrzeugflotten ergeben sich für die Wirtschaftlichkeit der Fahrzeugbatterien neue Freiheitsgrade. Die damit verbundenen Auswirkungen auf die Lebensdauer der Batterien wurden am ZSW test- und modellbasiert untersucht, indem Belastungsprofile von vier unterschiedlichen Nutzungsszenarien an Batteriemodulen vergleichend getestet wurden und das resultierende Alterungsverhalten analysiert wurde.
Die untersuchten Anwendungsfälle umfassen das ungesteuerte und das gesteuerte Laden (L1 und L2, s. Abb.) sowie die zusätzliche Teilnahme der verteilten, aggregierten Batteriespeicher der Fahrzeugflotten am Day-ahead-Markt und am Regelenergiemarkt (L3 und L4, s. Abb.). Interessanterweise lässt sich feststellen, dass die untersuchten Batterien in allen Szenarien über die Zeit ein sehr ähnliches Alterungsveralten aufweisen (Abb. unten links). Es konnte zudem gezeigt werden, dass die Batterien bei annähernd gleicher Alterung einen signifikant erhöhten Energiedurchsatz für die Teilnahme am Strommarkt bzw. für die Erbringung von Netzdienstleistungen erreichen. Voraussetzung dafür ist, dass zusätzliche Alterungsmechanismen vor allem bei tiefen Temperaturen vermieden werden.