Klärschlamm wird in Deutschland überwiegend thermisch entsorgt, wobei wichtige Nährstoffe wie Phosphor (P) meist zusammen mit Schadstoffen in der Asche wiederzufinden sind und derzeit nicht wirtschaftlich zurückgewonnen werden können.
Im Projekt RECaPHOS („Phosphorextraktion im Rahmen der thermischen Hochtemperaturbehandlung von Klärschlamm“) bewertet und optimiert das ZSW die Monoverbrennung von Klärschlamm im Wirbelschicht-Prozess. Forschungsziel ist die Erstellung von Prozessmodellen, die zur Effizienzbewertung und optimalen Prozessintegration sowie zur Anlagendimensionierung herangezogen werden. Die Bereitstellung von Daten zur Prozessökonomie ist ebenfalls Teil des Projektvorhabens.
Die Technologie der prozessintegrierten P-Rückgewinnung im Wirbelschichtverfahren wird mit Hilfe von Key-Performance Indikatoren bewertet sowie mit bestehenden, alternativen P-Rückgewinnungsverfahren verglichen. Hierbei wird sowohl der Bau von Neuanlagen als auch die Nachrüstung bestehender Wirbelschicht-Anlagen zur Monoverbrennung von Klärschlamm untersucht und bewertet. Die Identifizierung des Vermarktungspotenzials ist anhand aktueller Marktanalysen geplant. Neben der Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit des Verfahrens werden eine hohe Phosphor-Rückgewinnungsrate sowie der Erhalt eines düngemittelgeeigneten Wertprodukts angestrebt.
Das Vorhaben wird von der Europäischen Union aus dem Rahmenprogramm „Horizon 2020 – Marie Sklodowska-Curie Individual Fellowships“ im Rahmen einer Post-Doc Stelle über 3 Jahre gefördert.