Im Zuge des Markthochlaufs der Elektromobilität steigt auch der Bedarf an Ladeinfrastruktur (LIS). So auch bei Behörden und Unternehmen. Dazu zählt auch das Regierungspräsidium Karlsruhe, das in Verbindung mit dem Umstieg von konventionellen Fahrzeugen auf Elektro- und Plug-in Hybridfahrzeuge mehr Ladeinfrastruktur benötigt. Da die Fahrzeuge in der Regel in der Parkgarage Waldhornstraße der Parkraumbewirtschaftung Baden-Württemberg (PBW) parken, soll hier die Ladeinfrastruktur dafür ausgebaut werden. Aufgrund der begrenzten Anschlussleistung wurden Lösungen gesucht, um den Ausbau zu realisieren. Statt einer kostenintensiven Erweiterung des Anschlusses, einer Investition in einen Batteriespeicher oder einer generellen Begrenzung der Ladeleistung wurde durch das Projektkonsortium – bestehend aus dem DLR und dem ZSW – vorgeschlagen, ein Last- und Lademanagement im Rahmen des Forschungsprojektes eLISA-BW zu entwickeln und im Realbetrieb zu testen.
Das Projekt eLISA-BW wird im Zeitraum vom 01.09.2019 bis 30.09.2021 durchgeführt und vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg gefördert. Als assoziierte Partner unterstützen die PBW, das Regierungspräsidium Karlsruhe sowie Vermögen und Bau Baden-Württemberg das Projekt, unter anderem durch Bereitstellung von Daten.
Ziele des Projektes sind die Flottendatenanalyse durch das DLR und die Entwicklung des Last- und Lademanagements durch das ZSW. Letzteres wird durch die Expertise und Dienstleistungen der Firmen AVAT und Siemens unterstützt. Ziel des Last- und Lademanagements ist ein Ladeplan, der einerseits die Belastungsgrenzen des lokalen Netzanschlusses einhält und andererseits die vorab angemeldeten Dienstreisestrecken möglichst ohne externe Zwischenladung ermöglicht. Die Ladepunkte werden auf Basis des Ladeplans gesteuert. Als Eingangsdaten werden unter anderem die Buchungsdaten für die Dienstfahrzeuge des Regierungspräsidiums Karlsruhe verwendet.
Bei erfolgreichem Funktionsnachweis der vorgeschlagenen Architektur und Algorithmen strebt die PBW die Nutzung der Projektergebnisse in weiteren Parkgaragen an. Des Weiteren ist es geplant Handlungsempfehlungen in Form eines Leitfadens zu veröffentlichen.