Im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Forschungsprojekts „Fassadenintegrierte Photovoltaik-Systeme“ werden unter anderem die Eigenschaften von gebäudeintegrierter Photovoltaik (BIPV), speziell von CIGS-Fassadensystemen, im Vergleich zu PV-Dachanlagen untersucht.
Ein begrenzender Faktor für den Einsatz von PV-Dachanlagen bei Industrie- und Verwaltungsgebäuden ist der Wettbewerb mit gebäudetechnischen Einrichtungen wie Wärmetauschern, lufttechnischen Anlagen oder auch solarthermischen Kollektoren, welche als schattenwerfende Elemente die Dachfläche fragmentieren. Darüber hinaus kann aber auch eine konkurrierende Nutzung als begehbarer Dachgarten oder für eine lokal vorgeschriebene extensive Dachbegrünung vorliegen. Oft ist insbesondere auf Hallen die Realisierung einer PV-Dachanlage wegen Überschreitung der zulässigen Flächenlast nicht möglich. Zudem sinkt mit zunehmender Stockwerkszahl der Anteil der PV-Dachanlage an der Deckung des Strombedarfs des Gebäudes, da sich die erzeugte Energie auf immer mehr Stockwerke verteilt.
Dagegen bietet der Einsatz von PV in der Fassade eine Reihe von Vorteilen: Aufgrund der Orientierung der PV-Anlagen kommt es zu einer Verstetigung der Energieproduktion. Die PV-Dach-typische Mittagsspitze entfällt und der Eigenverbrauchsanteil steigt, auch in den Morgen- und Abendstunden sowie im Winterhalbjahr. Eine Fassadenanlage ist also zugleich netzdienlich und vorteilhaft für den Anlagennutzer. Außerdem wächst die PV-Fassadenanlage mit steigender Stockwerkshöhe mit (siehe Abb. unten).
↓ Flyer // ZSW Photovoltaik: Bauwerkintegrierte Solarfassade mit CIGS-Dünnschichtmodulen