Mit dem 3X-Spiegelkonzentrator auf dem ZSW-Testfeld Widderstall können Photovoltaikmodule im Freifeld unter stark erhöhten Belastungen getestet werden, die den Bedingungen im Sonnengürtel der Erde nahekommen. Der Konzentrator mit beidseitigen Spiegeln wird motorisch der Sonne nachgeführt. Dabei erreicht die Bestrahlungsstärke auf den Testmodulen bis zu 3.000 W/m², wobei die Betriebstemperaturen durch sensorgeregelte Belüftung auf 60 °C begrenzt werden. Die im Jahresverlauf empfangene Einstrahlung ist etwa zweieinhalbmal höher als auf einem optimal nach Süden ausgerichteten Modul und kommt mit mehr als 2.000 kWh/m² derjenigen in Südeuropa oder Nordafrika gleich. Die typischen Modultemperaturen von 50–60 °C entsprechen ebenfalls diesen Standorten.
Durch die in Süddeutschland häufig auftretenden Wettersituationen mit wechselnder Bewölkung und rasch veränderlicher Einstrahlung wird hier zusätzlich eine größere Anzahl von Zyklen der Modultemperatur und damit der thermisch-mechanischen Spannungen provoziert, als es in der Sahara oder an einem anderen südlichen Standort der Fall wäre. Insgesamt ermöglicht es die durch den Spiegelkonzentrator erzeugte erhöhte Belastung der Testmodule, diese am mitteleuropäischen Freifeld-Standort in kürzerer Zeit bezüglich ihrer Stabilität zu testen und eventuelle Schwachstellen an der Modulkonstruktion oder dem PV-Halbleiter schneller zu erkennen.