Die Auswirkungen von wechselnden mechanischen Belastungen, die auf PV-Module im Feld beispielsweise durch Winddruck ausgeübt werden, werden aktuell hinsichtlich der Zuverlässigkeit sowie möglicher Ertragseinbußen diskutiert. Dies geschieht auch im Hinblick darauf, dass PV-Module mit Zellen aus kristallinem Silizium in manchen Fällen Mikrorisse aufweisen bzw. entwickeln können.
An c-Si-PV-Modulen, die auf dem ZSW-Testfeld Widderstall auf festem Gestell und auf einem einachsigen Nachführsystem (Tracker) montiert waren, wurden mittels Laser-Abstandssensoren die auftretenden Schwingungen und Durchbiegungen mit hoher Auflösung der Auslenkung und Abtastintervalle aufgezeichnet. Gleichzeitig wurde die Windgeschwindigkeit am Standort registriert. Die ausgewählten Testmodule hatten initial auf Elektrolumineszenz-(EL)-Bildern einzelne Zellen mit Mikrorissen gezeigt.Die im Feld beobachteten Auslenkungen der Modulebene liegen im Bereich einiger weniger Millimeter um die Ruhelage. Dies gilt auch für die auf dem einachsigen Tracker montierten Module, bei denen sich ein Tageszyklus der Auslenkungen aufgrund der Drehung des Tragegestells mit den Windeinwirkungen überlagert. Im Labor zeigen diese Module bei mechanischer Auslenkung von bis zu +/- 5 mm nur eine geringe Abhängigkeit der gemessenen STC-Leistung (s. Abb. unten). Da die im Freifeld während einer einjährigen Messperiode beobachteten Auslenkungen (Intervall von -2/+4 mm) unterhalb dieser kritischen Schwelle liegen, kann gefolgert werden, dass im Feldbetrieb keine relevanten Leistungs- bzw. Ertragsminderungen an durch Mikrorisse geschädigten Modulen auftreten.