Im Jahr 2014 nahm die erste kommerzielle 6-Megawatt-P2G®-Anlage im niedersächsischen Werlte ihren Betrieb auf. Der Automobilkonzern Audi produziert dort aus erneuerbarem Strom zunächst Wasserstoff (H2) und anschließend mit CO2 aus der vorhandenen Biogasanlage Methan – sogenanntes e-gas für die CO2-neutrale Mobilität seiner Kunden mit Erdgas-Fahrzeugen.
Die Anlage verfügt über ein komplexes Wärmemanagement-System, das es ermöglicht, mit Abwärme aus der Elektrolyse und der Methanisierung die unterschiedlichen Wärmeverbraucher der Biogasanlage zu versorgen. Die CO2-Abtrennung aus dem Biogas erfolgt mittels Aminwäsche, wobei die Regeneration der CO2-beladenen Aminlösung thermisch erfolgt. Da die P2G®-Anlage im Gegensatz zur Biogasanlage nicht stationär, sondern anhand des Stromangebots betrieben wird, stellt das Wärmemanagement eine große Herausforderung dar.
Im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) geförderten Verbundprojekts WOMBAT (FKZ 0325428D) erstellt das ZSW die Simulation der Gesamtanlage sowie das Monitoring-System mit Datenerfassung, Speicherung und Auswertung und liefert so die nötigen Werkzeuge für die Beurteilung und Optimierung des Anlagenbetriebs.